Siegfried Bissinger schreibt Biografie für den guten Zweck

Der Gundelfinger Unternehmer Siegfried Bissinger hat eine Biografie geschrieben. Das Buch vergibt er kostenlos – mit der Bitte um eine Spende an die Deutsch-Mosambikanische Gesellschaf.

Mit seinem Buch will der Gundelfinger Unternehmer Siegfried Bissinger nicht nur seine Erfahrungen weitergeben, sondern auch soziale Projekte unterstützen. Er ist bereit, dafür einen Betrag in Höhe von 120000 Euro zu spenden. 

„Jedes Problem bringt eine Erleichterung – oder eine Erfindung.“

Siegfried Bissinger aus Gundelfingen schreibt Biografie

„Vom Ziegenhirten zum Millionär“ nennt er seine Lebensgeschichte. Diese beginnt kurz nach dem Krieg. Der Vater war bei der Wehrmacht, die Mutter musste allein für fünf Kinder sorgen. Mit Ziegen und einem großen Garten, in dem sie Obst und Gemüse anbauten, konnten sie sich während des Krieges fast gänzlich selbst versorgen. Chronologisch erzählt er von Kindheit, Jugend und seiner Wehrpflicht. Der gelernte Büromaschinenmechaniker kam um diese aber mit einigen Tricks herum. Er sollte davor nichts essen, kam aber jedes Mal mit vollem Magen.

Schließlich beginnt seine Firmengeschichte. Nachdem sein früherer Chef ihm nicht die gewünschte Gehaltserhöhung geben wollte, machte er sich mit 1000 D-Mark Startkapital selbstständig. Von diesem Geld kaufte er vier Schreibmaschinen. Da in den Schulen gerade der Schreibmaschinenunterricht eingeführt wurde, ging er an Schulen und zu den Familien nach Hause, um seine Maschinen vorzustellen und zu verkaufen. So baute er sich nach und nach sein Unternehmen auf.

So entstand „Vom Ziegenhirten zum Millionär“

Die Idee, ein Buch über seine Firmengeschichte zu schreiben, kommt ihm, als er seine Enkelin vom Turntraining abholt. Zweimal die Woche fährt er sie dafür, im Wechsel mit seiner Tochter, nach Ulm. Da er vor Ort drei Stunden auf sie wartet, dachte er sich: „Schade um jede ungenutzte Sekunde“, und schrieb einfach drauflos. „Von der Leber weg“, wie er sagt. Dass das Buch jemand anderes für ihn schreiben könnte, kam für ihn nicht infrage. Es sollte nicht verkünstelt sein, sondern nach ihm klingen, und wer könne seine Lebensgeschichte mit all seinen persönlichen Erfahrungen besser erzählen als er selbst?

Seine Hoffnung ist, dass der eine oder andere etwas aus seiner Geschichte mitnimmt. Er möchte zeigen, so sagt er, wie man auch in schwierigen Situationen immer eine Lösung finden kann. Dafür solle man sich nicht am Negativen aufhalten, sondern das Positive sehen. Man müsse Einsatz zeigen und verstehen, dass niemandem etwas geschenkt wird. Diese Einstellung spiegelt sich in mehreren seiner Kapitel wider. Er schreibt über seine Erfindungen und die Entwicklung verschiedener Firmensoftware.

Er hat nie aufgegeben

Was auffällt: Er gibt in keinem Bereich auf, bis er eine Lösung gefunden hat. Sei es bei der Suche des perfekten Geschäftspartners oder bei der Optimierung der Systeme, die sein Unternehmen anbietet. In seinem Buch schreibt er beispielsweise über Warenwirtschaftssysteme, die sehr viel Know-how erforderten und für jede Branche anders aufgestellt werden müssten. 20 Mitarbeiter beschäftigte er, um die Programme zu optimieren. Auch er selbst setzte sich mit verschiedenen Softwarefirmen zusammen, damit sein System besser wird. 80000 D-Mark war ihm das damals wert. Darüber hinaus hat er mehrere Patente für eigene Erfindungen, die ebenfalls im Buch angehängt sind.

Auf die Frage, was er jungen Selbstständigen raten würde, hat er eine klare Antwort: Jede Aussage, die man getroffen hat, auch einhalten, denn: „Wo die Moral fehlt, fällt der Erfolg.“ Wie er sagt, wird niemandem etwas geschenkt, auch ihm nicht. Noch bis heute habe er manchmal mit den schwierigen Phasen seines Lebens zu kämpfen, zum Beispiel, als in den 80er-Jahren ein ehemaliger Lehrling Selbstmord beging und anschließend aufgrund von Presseberichten eine Untersuchung eingeleitet wurde, ob ein Vorfall im Betrieb damit in Verbindung gebracht werden konnte. Bissinger konnte letzten Endes keine Schuld nachgewiesen werden. 

Aufgegeben habe er nicht, obwohl ihm manchmal danach war, so schreibt er im Buch. 2002 bekam er dann sowohl ein Bundesverdienstkreuz als auch den Goldenen Meisterbrief der Handwerkskammer verliehen. Trotz seiner Rückschläge habe er sich immer wieder aufgerappelt und weitergemacht. Erst nach seinem Schlaganfall wurde ihm klar, dass er kürzertreten müsse. „Mit warmen Händen ist es besser zu geben“, sagt er. Deswegen sitzt seine Tochter Anja Bissinger seit 2013 mit in der Geschäftsführung. Sie kam von Köln zurück nach Gundelfingen, um ihren Vater zu unterstützen. Die Übergabe falle ihm leicht, denn spürbar stolz erzählt er vom Fleiß und dem beruflichen Werdegang seiner Tochter. Auch seine Frau habe ihm sehr geholfen, das betont er immer wieder in seinem Buch.

Bissinger ruft zu Spenden auf

Nennenswert ist dazu Bissingers soziales Engagement. Immer wieder ruft er zu Spenden für Hilfsprojekte auf. So auch mit diesem Buch: Er hat 10000 Exemplare gedruckt, diese vergibt er kostenlos auf Anfrage im Unternehmen. Seine einzige Bitte dabei ist, den Wert des Buches mit einer Spende von zwölf Euro auszugleichen. Diese gehen an die Deutsch-Mosambikanische Gesellschaft.

Spendenkonto: IBAN DE28 7013 0800 0000 0257 55, BIC GENODEF1M06, Stichwort: „Bissinger Buch“. Das Buch ist im Systemhaus Bissinger, Gundelfingen, erhältlich. Auf Anfrage unter Telefon 09073/830 kann das Buch postalisch zugestellt werden.

Wir schicken Ihnen gerne ein Exemplar zu. Kontaktieren Sie uns hierzu über 09073/83-0 oder info@bissinger.de.